Im September 1990 trafen sich die drei Preisrichter für FPMC Erst Weiler, Willi
Böhm und Friedrich Kopp in Gorxheim bei
der Familie Böhm zu einem Züchtergespräch. Dem Willi war es zeitweise sehr
schlecht gegangen und hatte vom Arzt die
Zucht von Kanarien verboten bekommen, da das Einatmen der Stäube seine Bronchien
ruiniert hatten und dadurch akute
Atemnot entstanden war.
Von seinem Preisrichterfreund Ernst Weiler bekam er die Empfehlung doch
Zebrafinken zu züchten, da diese keine
bronchialen Schäden verursachen würden. So bekam der Willi aus der Zucht von
Ernst Weiler einige Vögel ab. Dies waren
wunderschöne Schwarzwangen Zebrafinken welche sofort Willi` s Sympathie fanden.
Diese neue Mutation war einige Jahre
zuvor von der aufmerksamen und cleveren Frau von Ernst, der Marlene Weiler in
einer Voliere seiner Zuchtanlage entdeckt
worden.
Von hochrangigen, holländischen Zuchtexperten wurde ihr dafür eine sehr schöne
Widmung zum Andenken überreicht.
Die Beiden verstanden es diese Mutation zu festigen und zu verbreiten, so dass
diese im DKB als neue Rasse anerkannt
werden konnte. Andere nationale und internationale Verbände haben nachgezogen.
Hauptthema bei oben genanntem Treffen waren eben diese Schwarzwangen
Zebrafinken. Natürlich führte die Diskussion
dazu, ob diese Vögel möglicherweise der Einstieg zur Erzüchtung des
"Schwarzen Zebrafinken " sein könnten. Die drei Herren beschlossen
einen Zebrafinken-Stammtisch ins Leben zu rufen mit der Zielsetzung "Zucht des "Schwarzen Zebrafinken",
nach dem Motto "in der Gruppe geht es besser".
Durch Mundpropaganda und gezielte Einladungen von Zebrafinkenzüchtern konnte
sich die interessierte Züchterschar erstmals zu
einem Treffen am 07.04.1991 im Vereinsheim des Kleintierzuchtverein Karlsruhe
Durlach-Aue versammeln. Der enorme Zulauf
veranlasste die Mehrheit der Anwesenden sofort einen Zebrafinken-Club zu
gründen. Als sogenannter Koordinator führte
Friedrich Kopp die Geschicke des Clubs bis ins Jahr 2001. Als Clubnamen einigte
man sich auf Zebrafinkenclub-Südwest e.V.
Sitz Karlsruhe. Die Kassengeschäfte übernahm Rolf Haag, Kronau und als
Schriftführer und Schauleiter wurde Thomas Reister,
Ettlingen gewählt. Peter Wick, Bischweier übernahm den Posten als 2. Kassierer
und verantwortliche Person für die Tombola.
Nachdem der Club vom Badischen Kanarienzüchter Verband e.V. Mannheim als
Mitglied aufgenommen worden war, wurde
Hans Rietzschel neben seinem Posten als 2. Schriftführer zum Ringwart des Clubs
gewählt. Am 09.08.1993 erfolgte der Eintrag
des Clubs in das Vereinsregister beim Amtsgericht Karlsruhe und erlangte somit
seine Rechtskraft.
Die erste Clubschau wurde in der Schlachthofgaststätte in Karlsruhe
durchgeführt. Bei dieser Clubschau stellte man fest, dass der
Unterschied der ausgestellten Vögel aus Zuchten von den alten "Profis" und den
"Neueinsteigern" doch enorm war. Durch intensive
Clubarbeit in Wort und Schrift konnte dieser Mangel weitestgehend behoben
werden.
In den dreimal jährlich erscheinenden Clubnachrichten wurde über alle
clubinternen Ereignisse und auch über unsere Sache
tangierenden Gesetze, Verordnungen etc. berichtet. Der Club kann in seiner
nunmehr nahezu 15 - jährigen Geschichte auf
viele Erfolge seiner Züchter auf nationaler und internationaler Ebene mit Stolz
zurückblicken. Wir haben in unseren Reihen
die Weltmeister Marcel Branderhorst, Christian Müller sowie die deutschen
Meister Willi Böhm, Rosi und Hans Philipp,
Heinz-Werner Günther und Oliver Merk. Auf internationalem Parkett konnten sich
bewähren Hans Rietzschel, Friedrich Kopp
und Lothar Mager. Viele Schauklassensiege und Landesmeister konnten Willi
Fliehmann und Hans Fetzner stellen.
Im Club konnte bisher kein "Schwarzer Zebrafink" gezüchtet werden. Unseren
holländischen Zebrafinkenfreunden
ist es gelungen aus der Kombination der Faktoren Grau, Schwarzwangen,
Schwarzbrust, Schwarzbart (Blackface) und
Blackfronted einen nahezu ganz schwarzen Zebrafinken zu züchten.
Das bisher größte Ereignis des Clubs war die international ausgeschriebene
"Milleniumschau 2000" welche von
vier holländischen Preisrichter bewertet wurde. Diese Großveranstaltung konnte
unter der Schirmherrschaft von Altstadtrat
Reinhard Winkler, Karlsruhe im Vereinsheim des Kleintierzuchtvereins
Karlsruhe-Grünwinkel durchgeführt werden.
Die Spitzenzüchter aus dem In- und Ausland gaben sich mit ihren Vögeln ein
Stelldichein. Diese Ausstellung dürfte der Liebhaberei
um den Zebrafinken von Nutzen gewesen sein. Die geplante weitere internationale Zebrafinken - Ausstellung konnte seither
wegen Mangels entsprechender Räumlichkeiten nicht durchgeführt werden.
Nachdem der Club nunmehr beim Kaninchenzuchtverein und Vogelfreunde Kandel P 85
die notwendigen Räumlichkeiten
gefunden hat, werden wir eine entsprechende, möglicherweise auch mit Japanischen
Mövchen, Reisfinken und
Gouldamadinen erweiterte internationale Schau durchführen.
Der Mit - Gründervater und Koordinator Friedrich Kopp hat sein Amt im Jahre 2001
in jüngere Hände und zwar an
Walter Trunzer, Limbach übergeben. Die schwere Zeit des Umzuges von Karlsruhe
nach Kandel, dem damit unmittelbar
verbundenen Verlust mehrer Mitgliedern, war für den Club sehr schmerzlich und
wir sind bestrebt, durch ein
erweitertes Angebot der zur Schau zugelassenen Exoten und durch Werbung
Neumitglieder dem Club zuzuführen,
um so die entstandene Lücke schnellstens wieder zu schließen.
Karlsruhe, 12.03.2005
Friedrich Kopp
Fortführung der Chronik
Im März 2001 bei der Jahreshauptversammlung stellte sich Herr Friedrich
Kopp nicht mehr als Vorsitzender/Koordinator zur Verfügung. Die Versammlung war
gezwungen einen Nachfolger zu suchen. Es stellte sich keiner außer Walter
Trunzer, zur Verfügung. Dieser wurde dann auch als neuer Vorsitzender gewählt.
Obwohl die alten Kollegen ihm Unterstützung zusagten, war dies nur von kurzer
Dauer. Die neu hinzu gewählten Vorstandskollegen dienten nicht im Interesse des
Vereins sowie der Sache. Um den Fortbestand des Vereins zu garantieren und
wieder in geordnete Bahnen zu bringen musste der Vorsitzende eine neue
Mannschaft aufbauen, die sich dem Verein und der Zebrafinkenzucht mit viel
Engagement, Gemeinschaftsgeist, und guter Kommunikation zur Verfügung
stellt. Die alten traten aus dem Verein bzw. stellten sich nicht mehr zur Wahl.
Im März 2007 präsentierte bei der Jahreshauptversammlung der Vorsitzende seine
neue Mannschaft, die auch mit Mehrheit gewählt wurde. Schon nach kurzer Zeit
bemerkten die Mitglieder, dass sich auf der Basis und in der Spitze was getan
hat. Die Vorstandschaft hat nicht mehr einen Arbeiter, sondern mehrere. Ab diesem
Tag gab es im Zebrafinkenclub keine Bestimmer und Rechthaber mehr. Dank der guten
Kommunikation und Organisation in der Mannschaft kehrte Ruhe und Ordnung im
Verein ein. Es war wie ein Neuanfang. Bei der darauf folgenden Schau konnte sich
der Verein bestens präsentieren und die Qualität in der Sache Zebrafinkenzucht
sowie Gemeinschaftsgeist an die Besucher, Aussteller weitergeben. Ergebnis
dieser Präsentation war: Man konnte feststellen, dass das Interesse immer noch
bei den Mitgliedern wie auch bei den Besuchern um den Zebrafinkenclub vorhanden
ist. Einige Besucher traten sofort in den Verein ein, andere meldeten ihr
Interesse fürs kommende Jahr an. Der Koordinator ist glücklich und überzeugt,
dass diese Crew dem Verein noch einige Jahre Vorstehen kann und die Mitglieder
sicher sein können, dass es weiter aufwärts geht.
Bei der Jahreshauptversammlung im März 2007 beschloss die Versammlung
einstimmig, dass das Gründungsmitglied Hans Fetzner
zu seinem 70. Geburtstag die Ehrenmitgliedschaft des "Zebrafinkenclub
Südwest e. V. Karlsruhe verliehen bekommt. Die Verleihung wurde seitens des
Verein beim Sommertreffen im Juni 2007 durch die Vorstandshaft des Vereins
vorgenommen. Herr Fetzner war total überrascht und bedankte sich mit einem von
ihm gespendeten Umtrunk. Ebenso sagte er auch im Namen seiner Frau, dem Verein
Ihre weitere Mitarbeit und den Besuch der Veranstaltungen zu.
Kandel, 17.10.2007
gez. Walter Trunzer